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Vipers-News

Kurzinterview mit Vipers-Trainerin Tessa Bremmer

Nach dem siebten Spieltag steht deine Mannschaft mit 4:10 Punkten auf Platz 10. Die Pflichtaufgaben wurden erfüllt, aber mit der Kür hat es bisher noch nicht geklappt. Wo siehst du die Gründe dafür?
Mit den Pflichtsiegen haben wir uns eine sichere Basis geschaffen. Man hat gesehen, dass wir über lange Strecken mithalten können und die Spiele am Ende dann knapp verlieren. Das ist sicherlich ein mentales Problem. Wir sind eine neu formierte Mannschaft mit vielen jungen Spielerinnen, sodass es am Ende manchmal noch schwierig ist, den kühlen Kopf zu bewahren. Die Saison ist noch lange und ich bin mir sicher, dass wir in der Zukunft auch die „Kür“ schaffen werden, aber das wird einfach seine Zeit brauchen. Diese dürfen sie sich die Spielerinnen auch nehmen.
 
Wie schätzt du die Neuzugänge ein?
Es sind alles junge Spielerinnen, die aber trotzdem schon die ein oder andere Bundesliga-Erfahrung mitbringen. Am Anfang war es für alle erstmal eine Umstellung, wie wir trainieren. Sie konnten sich aber persönlich ein gutes Umfeld aufbauen, was den sportlichen Einstieg natürlich erleichtert.
Bei Maxime Struijs wusste man natürlich schon im Vorfeld, dass sie vor allem im Angriff eine unglaubliche Verstärkung sein wird. Sie kann das Spiel sehr schlau und kreativ lenken. In den letzten Spielen ist sie immer besser reingekommen und hat inzwischen unseren Spielstil mehr und mehr verinnerlicht. Sie kann auch die anderen Spielerinnen extrem gut in Szene setzen.
Annika Ingenpaß hat schon riesen Fortschritte gemacht. Vor allem im Angriff hat sie ein unglaublich gutes Gefühl für das Kreisläufer-Spiel. Sie ist sehr torgefährlich, aber kann auch Lücken für ihre Mitspielerinnen schaffen. Wir werden Schritt für Schritt daran arbeiten, dass sie auch in der Abwehr noch eine wichtige Position einnehmen wird.
Maxi Mühlner hatte es am Anfang nicht so einfach, da sie fast die komplette Vorbereitung gefehlt hat, weil sie mit der Jugendnationalmannschaft unterwegs war. Nichtdestotrotz hat sie sich extrem schnell eingelebt. Für eine so junge Spielerin ist sie mental schon sehr stark und erwachsen. Dementsprechend konnte sie sich auch spielerisch schon gut einfügen. Ihre große Stärke liegt in der Abwehr und sie war auch der entscheidende Faktor dafür, dass unsere Abwehr in den letzten Spielen schon viel stabiler war. Sie ist noch am Anfang ihrer Entwicklung und ich freue mich darauf mit ihr die nächsten Schritte zu gehen.
Anne Bocka hat es natürlich nicht ganz einfach mit Manuela Brütsch vor sich, die eine erfahrene und konstante Torhüterin ist. Aber zum Beispiel gegen Neckarsulm hat Anne schon gezeigt, dass sie sehr wichtig ist. Sie ist keine Standard-Torhüterin und hält wichtige Bälle manchmal auf etwas unorthodoxe Art und Weise. Auch in den anderen Spielen, in denen sie ihre Spielanteile bekommen hat, hat sie gezeigt, was sie drauf hat. Ich bin mir sicher, dass sie im Laufe der Saison immer mehr Spielanteile bekommen wird und sich sicherer fühlen wird.

Wie siehst du den weiteren Weg für die kommenden Saisonspiele?
Wir werden weiter an unserer Entwicklung arbeiten. In Abwehr, Gegenstoßspiel und Rückzugsverhalten haben wir schon gute Fortschritte gemacht. Jetzt müssen wir vor allem unsere Konstanz im Spiel verbessern. Die individuelle Ausbildung der Spielerinnen muss selbstverständlich auch vorangebracht werden. Je mehr sich jede einzelne Spielerin verbessert, desto stärker wird die Mannschaft am Ende auf dem Feld.
 
 
Gibt es eine Mannschaft, die dich bisher überrascht hat?
Eigentlich nicht. Es gibt Mannschaften, von denen man eventuell ein bisschen mehr erwartet hat, bei denen man aber auch merkt, dass sie viele neue Spielerinnen integrieren müssen, wie zum Beispiel Buxtehude. Auf der anderen Seite gibt es auch Mannschaften, die ich schwächer eingeschätzt hätte, wie zum Beispiel Nellingen. Die Hornets haben ihre Pflicht-Punkte bis jetzt souverän eingefahren. Oldenburg hat trotz vieler neuer Spielerinnen ebenfalls schon wichtige Punkte geholt. Ich denke bis jetzt ist die Tabelle schon ungefähr so, wie man es erwartet hat. Aber die Saison ist ja noch jung und da wird es sicherlich noch viel Bewegung geben.
 
Was erwartest du dir vom Heimspiel gegen Metzingen?
Mit Metzingen kommt eine Mannschaft zu uns, die im Moment super drauf ist. Sie haben sich im Vergleich zur letzten Saison deutlich gesteigert. Das liegt nicht daran, dass sie sich kadermäßig verstärkt haben, sondern man sieht die Handschrift von André Fuhr jetzt schon sehr deutlich. Ich denke dieses Spiel kommt für uns zum richtigen Zeitpunkt. Wir können diese Herausforderung ohne Druck angehen und müssen nicht das Gefühl haben, die Punkte holen zu müssen. Vielleicht können wir dadurch im Kopf mehr Ruhe bewahren und uns auf unsere Entwicklung konzentrieren.
 

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